Nun haben wir die uns schon bestens bekannten Gegenden verlassen. Sydney war schön und ist immer wieder eine Reise wert, aber nun wartet das Abenteuer.
Da wir gehört hatten, das man in Christchurch besser Camper und Autos kaufen kann, als in Auckland, haben wir kurzfristig einen Anschlussflug dorthin gebucht. Christchurch ist mit 366.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Neuseelands - irgendwie niedlich. Es liegt auf der Südinsel und ist vom den englischen Einwanderern geprägt.
Das Hostel was wir im Voraus gebucht hatten, war ein Volltreffer, auf einem weiten Areal verteilt einige Hauser, die supergemütlich, neu, sauber und aufgerämt sind. Dazu total nette internationale Leute, mit denen man direkt in Kontakt kommt, abends grillt, das eine oder andere Bierchen trinkt und eine finnische Version von Pocker spielt... was will man zum Start auf einer Reise mehr?
(Christchurch war sehr stark vom grossen Erdbeben 2010 betroffen. Diese hat bisher über 4000 Nachbeben gehabt, die Auswirkungen sind noch überall zu sehen. Auch wir haben schon zwei Erdbeben erlebt, eines der Stärke 5,1)
(Ganz sonderbare Kukuksuhr in Chistchurch - ausser auf Milchpackungen, Flaggen und Schildern haben wir bisher noch keine Kiwivögel gesehen.)
Jetzt aber erstmal genug von der Stadt, so interessant ist die nicht und wir wollen ja schliesslich die Landschaften sehen, dazu sind wir hier. Also muss ein Campervan her, damit man überall bleiben kann wo man will.
Nachdem wir uns etliche angeschaut hatten, wurde am 4. Tag der erste gekauft, den wir gesehen hatten. Schön hoch, guter technischer Zustand, von keinem Backpacker bisher verschandelt (also nur 3 Vorbesitzer inkl. Autohändler) - der sollte es sein. Das einzige Manko, er musste noch ausgebaut werden, denn die Ausstattng die drin war gefiel uns einfach nicht.
Also auf zum Workshop:
Wie baue ich mir einen Campervan in 10 Schritten
(So sah er zu Beginn aus, geht also garnicht. Trotzdem gekauft und die Fantasie spielen lassen, was man daraus macht. Da er an sonsten im Gegensatz zu den meisten anderen Vans erst wenig Kilometer runter hatte und noch relativ Jung und in gutem Zustand war.
Es handelt sich hier um einen Nissan Campervan 1995, 2,6l Diesel, 180.000km)
(Erster Schritt ''Entkernung" es werden alle Teile ausgebaut, die beweglich sind - teils auch durch grobe Gewalt. Die Teile werden auf der örtlichen Müllkippe ordentlich entsorgt.)
(Nach der gemeinsamen Entscheidung des Bodenbelags wird dieser verlegt, wir haben uns für den Klassiker "PVC-Echtholzimitat" entschieden, hygienisch und praktisch zu verlegen.)
(Nach dem genauen zuschneiden und verkleben, in praller Sonne kann einem von den Lösungsmitteln schon etwas komisch werden...)
(Die mitteldichten Faserplatten sind leider von unserem Fachberater im Baumarkt recht grob zugeschnitten worden und mussten deshalb von Hand in grossen Teilen nachbearbeitet werden. Zum Glück hatten wir eine ordentliche Säge gekauft.)
(Mit dem neuen Akkuschrauber geht es deutlich schneller voran, als am Vorabend mit dem Handschrauber, das Vorbohren in den 2cm starken Platten wirkt ware Wunder!)
(WOW, es steht tatsächlich so wie wir es uns überlegt hatten, da wackelt nichts mehr! Die zwei getrennten Kisten sind nach vorne offen und man hat darunter viel Stauraum. In der Mitte könen wir ein Brett herausnehmen und haben so 2 Sitzbänke inkl. Launchecke. Leider warten wir noch auf die massangefertigten Matratzen, deshalb wird der Workshop nächste Woche fortgesetzt. Zur Zeit haben wir noch eine zu grosse drin.)
(Wenn man dies dann alles erledigt und die Karre ordentlich geputzt hat, dann kann man dafür morgens mit so einem Ausblick aufwachen.)
(Auf einem "Freecampground" lernt man schnell andere Backpacker kennen. Hier auf dem Bild von links nach rechts: André (Estonia), Madeline (USA), Pierre (France), Elonie (France), Mimi (Mexico) und es fehlt noch ihr Freund Woita (Tschechien).
(Hier nochmal die ganze Truppe mit denen wir jetzt einige Tage verbracht haben bei der Geburtstagsparty von Woita (2. von links). Ach ja, jetzt ist auch noch Skinni-Rufus, der uns zugelaufene Hund mit drauf.)
(Unser Basiscamp)
(Sonnenuntergang über Lyttelton, auf dem Steg habe ich mit André und Pierre die letzten 3 Tage geangelt)
(Aussicht von dem Pass nach Lyttelton)
So jetzt werden wir uns mal auf den Weg zum Arthurs Pass machen, wo wir einige Hüttenwege wandern wollen. Wenn wir in ein paar Tagen zurück sind gibts bestimmt neue schöne Bilder.