Donnerstag, 31. März 2011

Feuer und Eis


Feuer und Eis
Die Nordinsel stand für uns unter dem Vorzeichen Feuer, da wir auf der Südinsel ja schon ziemlich viel Eis gesehen hatten. Es gibt hier eines der aktivsten vulkanischen Gebiete der Welt, da Neuseeland genau auf der Trennlinie zweier tektonischer Platten liegt.
Nachdem wir also mit der Fähre ins erstaunlich schöne Wellington übergesetzt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hastings, da es dort eine Tölpelkolonie gibt, die man über einen Strandspaziergang erreichen kann.

So sahen die 18km „Strandspaziergang“ aus (neun hin und neun zurueck). Wir konnten nur zu bestimmten Zeiten aufbrechen und mussten auf die Flut achten, da diese bis an die Felsen ran geht. Dann sitzt man bei den Tölpeln fest.

Tölpel haben die „Stuka-Kamikaze“ Taktik bei der Jagd. Das konnten wir an verschiedenen Stellen beobachten, sie stürzen sich mit unglaublichem Tempo im steilen Sturzflug aus 20 bis 50m auf die Wasseroberflächen. Sieht echt cool aus! Am Land sind sie aber etwas unbeholfen und stinken.

Von da an sind wir dann erst mal ins Landesinnere gefahren und haben uns voll auf die Vulkane konzentriert. DAS Highlight war mit Abstand der Tongarero Track. Dieser Alpin-Wanderweg wurde uns von verschiedenen Leuten unterwegs ans Herz gelegt und in den meisten Reiseführern als einer der schönsten Tagestouren der Welt beschrieben. Wer „Herr der Ringe“ gesehen hat kennt diese Gegend als „Das dunkle Land Mordor“ und den Vulkan über den wir gelaufen sind als Schicksalsberg.

So sahen wir den Schicksalsberg zu Beginn unserer Wanderung. Hier liegen noch 1000 Höhenmeter und 19km Distanz vor uns. Wir wurden bei der Buchung gewarnt, dass wir uns sehr warm anziehen sollten, da es auf der Spitze Eisregen und Sturm geben würde und der Track in den letzten 4 Tagen geschlossen war. - Der kleine Fluss im Vordergrund ist gefroren.

Francis muss mal kurz durchatmen.



Im Lande Mordor wo die Schatten wohnen…der Blick in einen Krater.


Nahe dem Gipfel - ich glaube die Erleichterung ist uns anzusehen. Die vorherigen 3 Stunden waren wirklich kein leichter Spaziergang! Die Steigungen waren enorm, die Wege zum größten Teil sehr schmal und sehr rutschig – da neben ging es hundert Meter tief in den Krater ohne Geländer oder Sicherheitsseil.



Einer der Krater den wir passiert haben, damit wird man dann nach den Strapazen entlohnt.

Ein Hot-Pool am Rande eines Kraters. Diese kleinen Seen sind mit hochgiftigen Chemikalien gefüllt und stinken unbeschreiblich – sehen aber ganz nett aus.


Wir die Krater wieder verlassen und uns auf den Weg zum Abstieg gemacht. Dieser Wander und Kletter-Track war mit Sicherheit eines der Top Highlights unseres Neuseelandaufenthalts.
Ein weiteres folgte dann recht schnell, die Huka Falls. Dieser Wasserfall beeindruckt nicht so durch die Höhe oder Breite, sondern durch die schiere Masse an Wasser das hindurchgedrückt wird. Die eigentliche Wasserfallhöhe beträgt 9 Meter, da der Inhalt von 3 olympischen Pools pro Sekunde über diese Höhe fällt, sieht man hiervon allerdings nichts. Es sieht einfach aus wie ein permanenter Strom. Herrlich das könnte ich mir den ganzen Tag angucken.


Die Tümpel und Grotten in den Thermalgebiete sehen schön aus, kochen häufig und stinken unglaublich. Hinzu kommt, das viele der kleinen Seen Arsen-, Schwefel- und Quecksilberhaltig sind. Sehr ungesunde und unwirtliche, aber auch interessante und schöne Umgebung also.






Mir ist von dem fiesen Gestank richtig schlecht geworden. Macht aber nichts, ist trotzdem schön gewesen.

Danach wurde es aber auch mal wieder mehr als Zeit für Meer und Strand also ab auf die Coromandel Peninsula, wo die Kiwis Urlaub machen.

Da stand dann auch mal richtig Angeln auf dem Programm. Ich hatte mich schnell mit unserem Zeltnachbarn Paul aus England angefreundet, der schon seit 12 Jahren dem Englischen Winter entkommt und zu dieser Halbinsel kommt um 6 Wochen lang zu angeln. Also dann, Paul kannte die perfekte Stelle für den nächsten Morgen und hatte auch noch „some real heavy fishing-equipment“ für mich… und dann ging es los:


Wer findet den Pinguin auf dem Bild? (Rechts mitte)



Der erste Fisch des Tages, mein Snapper.


Kurz darauf zieht eine Gruppe Delfine 3 Meter an unseren Angelfelsen vorbei – Großartig!

Diesen schönen Kahawai (Meeresforelle) habe ich am späteren Vormittag gefangen.


Um dann den Angeltag erst mit einem kleinen Kingfish (5kg)


Und dann noch mit einem großen Kingfish (10kg) zu krönen. DAS ist der feuchte Traum jedes angelnden Neuseeländers!  Paul hatte es noch nie erlebt, dass jemand zwei an einem Tag fängt. Normalerweise fängt man, wenn überhaupt, einen in einer Woche fleißigem angeln, meinte er ;-)

Ach ja, unser Van ist verkauft, hier nochmal ein letztes Abschiedsfoto unseres Freundes:

In den letzten Tagen sind wir noch ein Bisschen mit einem kleinen Leihwagen durch die Region "Far North" getourt und nun sind wir fertig fuer den Weiterflug... naechster Stop - Bali.



Mittwoch, 2. März 2011

Mt. Cook und die Westcoast


Nach der lustigen Touristenmetropole Queenie (wie Queenstown von den Einheimischen genannt wird) ging haben wir uns mal wieder auf den Weg in einsamere Gegenden gemacht. Zunächst stand Mt. Cook auf dem Programm, der höchste Berg der Southern Alps. Dieser ist immer schneebedeckt und steht im Zentrum einer Gletscherregion.


Der Schnee bedeckte Gipfel in der Mitte ist Mt. Cook


Ein Stück unseres Wanderweges, mit Hängebrücke, im Hookers Valley. Dieser Weg führte zu einem der Gletscher am Fuße des Mt. Cook. 


Hier stehen wir vor dem Gletscher, der eigentlich nur an der Abrisskante als solcher auszumachen ist. Dieser Gletscher führt oben drauf eine etwa 4 Meter dicke Stein und Geröllschicht mit sich, so dass man von dem Weiß und Blau des Gletschereises nicht viel sehen kann.





Das ist der Fox Glacier, der kommt einem ordentlichen Gletscher wie man ihn sich vorstellt schon näher. Leider sieht man auf dem Bild nicht die Dimensionen und das er mehrere hundert Meter dick ist.

Dieser Weg durch den Dschungel führte uns zum nächsten Gletscher mit dem Namen „Franz-Josef“.


Auf dem Weg kamen wir auch an so manch schönem Wasserfall vorbei.

Das ist er. „Franzl“, einer der schnellst fließenden Gletscher der Welt. Er macht beeindruckende acht Meter am Tag. Die Neuseeländer sagen das wäre der schönste Gletscher im Land... Auf jeden Fall gross ist er!





Die Westcoast ist Landschaftlich völlig anders als die Ostküste. Viel schroffer und unberührter. Hier stehen noch richtige Regenwälder. Es leben an der gesamten Westküste der Südinsel nur 30.000 Menschen, wir vermuten das liegt vor allem an den tausenden Sandflys. Das sind winzig kleine tagaktive Fliegen, die stechen und als Dank für die Blutspende einen kleinen roten Punkt hinterlassen, der etwa 10 Tage lang höllisch juckt.


Zum Glück gibt es auch noch andere nettere Tiere hier wie diesen „prähistorischen“ Laufvogel. Er heißt „Weka“ und frisst alles was er überwältigen kann, sogar Ratten.


Und hier mal ein Bild von einem erfolgreichen Angelabend, ein „Red-Cod“ ein sehr schmackhafter Küstenbewohner. Direkt von der Brandung aufs Feuer am Strand - und guten Appetit.